Donnerstag, 7. Juli 2011

Funkentstörung im KFZ

Leider muß man sich als Mobilist immer wieder mit dem Thema Funkentstörung beschäftigen, weil moderne Fahrzeuge heutzutage recht funkfeindlich gebaut sind und somit dem Hobby einige Barrieren entgegensetzen.
Wir sind nicht selten überrascht, wenn es plötzlich in unserem Empfänger prasselt und rauscht, kaum etwas zu verstehen ist und der QRM bis S9 am S-Meter ansteht und uns damit fast taub macht.
Umgekehrt gilt dasselbige, drücken wir die PTT, um irgendwas sagen zu wollen, brauchen wir nicht einmal mehr unser Rufzeichen nennen, weil alle anderen OMs sofort anhand der übertragenden Lichtmaschinengeräusche wissen, wer sich da reinmeldet !
Noch schlimmer, unser Wagen bleibt plötzlich stehen, heult und leuchtet auf wie eine Lichtorgel, Bordcomputer und ähnliche Warneinrichtungen weisen uns darauf hin, den nächsten Service aufsuchen zu müssen.
Und eben noch vieles mehr, damit hat sich Heute ein Funker (auch CB-Funker) viele Stunden zu beschäftigen, wobei das Lesen der Fahrzeugunterlagen mit dazugehört.
Denn hier entnehmen wir zum Teil die Auflagen, die wir beim Einbau des Funkgerätes, der Antenne und der Inbetriebnahme unserer Sendeanlage beachten sollten !

Genauso kennt jeder das Phänomen des "Verbrennens" am Funkgerät, also HF, die rücklaufend von der Antenne kommt mangels Gegengewicht und Radialen, geschweige das Einfügen einer Mantelwellensperre.
Normalerweise denken wir, ein heutiges Funkgerät sei HF-fest, aber bei den vollgepackten Multigeräten sind dem wohl starke Grenzen gesetzt.
Man kann seitens der Hersteller schon durch Kondensatoren, Vorwiderständen und Abblockwiderständen in der NF-Leitung etwas tun, aber das reicht bei Weitem nicht aus, da diese Maßnahmen nicht alle Eventualitäten und Aufbaufehler unserseits kompensieren können.
Hier müssen wir als Funker selbst etwas nachhelfen, was wir mittels Ferritmaterial angehen.
Dabei kommt es natürlich auf den richtigen Einsatz des Materials an, in dem Wissen, daß Ferrit wie ein Vorwiderstand für Störsignale wirkt.
Das Ganze hat leider einen Schönheitsfehler, diese "Weisheit" gilt für Einzelleiter, aber die suchen wir heutzutage fast vergebens in modernen Anlagen.
Da fängt man bei der zweiadrigen Lautsprecherleitung an, hier nutzt das Durchziehen des Kabels durch den Ferritkern bei den induzierten Strömen überhaupt nichts !
Bifiliare Verdrosselung (Stromleiter hindurchziehen) können auch nicht alle Störungen beseitigen, schon gar nicht im Sendebetrieb, wenn höhere Ströme fließen.
Ebenso können Mantelwellensperren auch keine Störungen durch symmetrische Ströme verhindern, denn auch hier werden durch die Spule symmetrische Ströme induziert, die selbst bei Direktanschluß an der Batterie nicht zu beseitigen sind.
Nur Koaxialkabel und verdrillte Leitungen sind etwas weniger davon betroffen.

Was lernen wir daraus, man muß erstmal mit Klappferriten und ein paar Ringkernen versuchen, das Gröbste evtl. herauszufiltern, jedoch wird man meistens um andere Maßnahmen nicht herumkommen.
Einzelleiter auf jeden Fall verdrosseln, notfalls eben zweiadrige Leitungen jeweils einzeln.
Ebenso geht das Verdrillen der zweiadrigen Leitungen, wobei jeder Anschluß am Funkgerät verdrosselt werden sollte !
Antennenfuß und Antennenkopplung genaustens betrachten und dort verbessern, genug Gegengewicht herstellen.
Die Verdrosselung sollte in jedem Fall mehrere 100 Ohm Impedanz aufweisen.
Natürlich sind das alles nur Tipps und Ideen, die nicht immer helfen müssen, aber so einige Dinge kann man schon beachten.
Wichtig wäre schon, die Stromversorgung direkt von der Batterie zu nehmen, hat aber mehr mit der benötigten Stromstärke im Sendefall zutun.
Dann sich langsam mit der Ausgangsleistung nach oben bewegen und genau alles beobachten, selbst beheizte Heckscheiben oder Fensterantennen wirken wie ein Dipol und nehmen die HF voll auf.
Benzinpumpen, Zündverteiler Bordcomputer und diverse Elektronik können zum Spielverderber werden, auch hier sollte an Entstörung gedacht werden, zumeist gibt es da schon verschiedene Sachen im Fachhandel.

Der Artikel lehnt sich an die Informationen auf dieser Seite an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen